Mein neuer Blog über meinen Aufenthalt in den USA.

Mitten im Dschungel

Unser Ziel für heute hieß Bunaken. Einmal pro Tag um zwei Uhr setzt eine Nußschale über. Im Hafen mussten wir dann erstmal warten, bis das Bötchen in See sticht und haben die Zeit genutzt um braun zu werden.

Kurz vor den Stränden von Bunaken können wir auf den Grund des Meeres schon wunderschöne Korallen und blaue Seesterne sehen! Mit nassen Füßen - die letzten Meter durch das Wasser - sind wir dann an den Strand gegangen und haben uns ein Zimmer genommen. Erst dann ist uns aufgefallen, dass wir uns mitten im Dschungel befinden! Die Toilette war nicht mehr als ein verkleidetes Loch im Boden, die Dusche bestand aus einem großen Eimer voller Wasser und einer Kelle, und der Ventilator funktionierte nicht, weil es Strom nur in der Nacht gab. Aus Reflex habe ich später noch versucht mein Handy aufzuladen, das hat aber natürlich nicht funktioniert :)

Der Sonnenuntergang war wunderschön und die Sonne ist hinter dem nahe gelegenen Vulkan Manado Tua untergegangen.

Beim Essen haben wir noch sehr interessante Leute kennen gelernt. Ein Päärchen aus Kanada, ein Holländer, der seit 14 Monaten mit seinem Rucksack auf Weltreise ist und ein paar Schweizer...

Nach dem Essen brach die Nacht dann ziemlich schnell herein und natürlich haben wir vergessen das Licht auf der Veranda auszuschalten. So hat sich dann nahezu alles auf unserer Veranda eingefunden, was man Tier nennen konnte! Richtig dicke Käfer, Gottesanbeterinnen, sehr große Motten und überhaupt alles was man so kennt nur zwei Nummern größer. Die Nacht kann ja lustig werden...

Die Reise zum Äquator

Den letzten Tag auf Bali haben wir noch genutzt, indem wir an den Strand in Kuta Bali gegangen sind. Das Problem war jedoch, dass wir bereits aus dem Hotel ausgecheckt haben (mussten) und somit hatten wir keine Möglichkeit mehr zu duschen. Aber auf ne Hose voller Sand im Flieger hatte ich keinen Bock, also sind wir nach dem Strand wieder ins Hotel gegangen und haben den Swimmingpool als Dusche missbraucht, um zumindest Salz und Sand loszuwerden...
Der Flieger nach Manado hatte mal wieder Verspätung und so nutzte ich die Zeit um im Branchenbuch von Jakarta Unternehmen ausfindig zu machen, die Autos verleihen. Aber Jeeps bekommt man anscheinend nirgendwo in der 22 Mio. Metropole :/

Den Flug mit der Lion Air habe ich zum Glück überlebt. Die Maschine war nagelneu, wie vorhergesagt. Zur Erinnerung: Die alten Maschinen hat Lion Air ja gecrasht...

In Manado haben wir uns schnell ein Zimmer gesucht und sind dann direkt pennen gegangen. Leider in einem Zimmer voller Moskitos. Geschätzte 50 Moskitos wollten uns die Nacht zur Hölle machen, aber das Anti-Nyamuk-Zeug hat wieder zuverlässig seinen Dienst verrichtet!

Kein Hotel unter dieser Nummer

Was ein Urlaub, jedem Morgen früh aufstehen... aber man will ja auch was vom Tag haben. Und die Tage sind so anstrengend, dass mir schon abends um 11 Uhr die Augen zufallen.
Jedenfalls sind die Boote morgens um halb neun von den Gilis wieder zurück nach Lombok gefahren und diesmal ging alles weniger hektisch zu, als noch auf der Hinfahrt. Auf Lombok ging es mit dem Bus zum Hafen, in dem die Fähre lag. Ganze fünf Stunden müssen nun wieder investiert werden, um auf eine andere Insel zu kommen. Ganz schön zeitintensiv für die paar Kilometer. Man konnte auch mit einem Schnellboot übersetzen, der Preis dafür war aber selbst für europäische Verhältnisse überzogen. Auf Bali sind wir dann mit dem Bus wieder nach Kuta Bali gebracht worden, wo wir auch übernachten wollten.
Wollten war hier auch das Stichwort, denn zehn Hotels später haben wir immernoch kein freies Zimmer gefunden, und dabei war es schon neun Uhr abends! Unzählige Hotels und Absagen später haben wir dann noch etwas vergleichbar teures gefunden. Wir haben für umgerechnet 10€ ein Zimmer mit Dusche (warmes Wasser!), Klimaanlage, TV und Pool bekommen! Bisher das luxuriöseste Zimmer auf unserem Trip, und das erste mit Geckos und vielen Moskitos! Da penne ich fast lieber in ner Bruchbude ohne Moskitos, aber einmal mit dem in Jakarta gekauften "Anti-Nyamuk"-Mittel eingeschmiert hat man auch Ruhe ;)

Im TV liefen übrigens die Bilder von den Bombenanschlägen in Jakarta auf und ab. Und sechs Tage, bevor die Bombe im Marriott explodierte, bin ich ja dort noch essen gewesen!

Die Gilis

Irgendwie haben wir ein Talent dafür, Hotels zu finden. Oder eben auch nicht, denn als wir auf den Gilis - einer sehr kleinen Inselgruppe im Nordwesten von Lombok - angekommen sind, sind wir vom "Hafen" aus so lange an der Küste entlang gelaufen, bis wir ein Hotel gefunden haben, das unseren Preisvorstellungen entspricht. Dummerweise haben wir in der Mittagshitze aus dem Hotelsuchen einen 2,5 Stunden langen Spaziergang um die ganze verdammte Insel gemacht!!! Und wo haben wir ein Hotel gefunden? Fünf Meter vom Hafen entfernt, ARG!
Dabei war es auch für das Gebotene ein bisschen zu teuer und zu abgewrackt. Wurst, wir sind ja nur zum Pennen hier :)

Nachdem wir das Zimmer bezogen haben, sind wir Schnorcheln gegangen. Das hat schon Spaß gemacht und wir haben auch so einiges sehen können, aber die Strömung war schon sehr heftig, sodass ich als Rettungsschwimmer nur bedingt gegen an kam. Die Strömung hat einen aber nicht von der Insel wegbewegt, sondern wirkte parallel. Ich wunderte mich aber schon, dass nirgens darauf aufmerksam gemacht wurde, denn schliesslich spielten auch kleine Kinder direkt am Riff und gingen schwimmen...

Mit Jimmy durch Lombok

Heute wollten wir Strände sehen! Und womit fährt man am besten auf einer Insel rum? Mit einem Jeep! Wir haben uns also einen Suzuki Jimny gemietet und ihn kurzerhand "Jimmy" getauft.
Die Fahrt runter nach Kuta war schon sehr abenteuerlich. Strassenschilder scheint man auf Lombok nicht zu kennen. Und Google Maps half auch nicht weiter, da dort nur vier Strassen eingezeichnet sind. Selbst Senggigi und Kuta Lombok kann man nicht ausmachen! Wir haben es doch irgendwie nach zwei Stunden geschafft und wurden mit traumhaft schönen Stränden belohnt, die obendrein noch verlassen waren!!! Geil!
In Pantai Kuta, Pantai Tanjung Aan und Pantai Mawun haben wir dann den Tag verbracht und ich habe mich schon gesonnt. Leider bin ich eingepennt und Julia schien es nicht für nötig zu halten, ein Weißbrot wie mich aufzuwecken. Nach einer Stunde stubste sie mich dann an und ich habe ihr erstmal erklärt, dass Europäer gerne mal einen sog. Sonnenbrand bekommen. Sie hat sich nicht ein einziges Mal eincremen müssen...

Auf dem Rückweg wurde es schon langsam dunkel und wir haben sehr schöne Szenarien gesehen und sind durch Gebiete gefahren, in denen es keinen Strom gibt. Wenn überhaupt aus Generatoren. Oder wo das Badezimmer gerne mal aus zwei Mauern und einer Wanne besteht und sich auf der anderen Strassenseite befindet. Die Leute haben mir allerdings nicht gefallen, denn als ne Horde von Kindern dem Auto hinterher lief, ist das ja noch lustig, aber wenn das erste was sie sagen "uang" (zu deutsch: Geld) ist, könnte ich kotzen. Das ist der wahre Rassismus, denn nur weil man weiß ist (die Leier kennt ihr ja schon)... Wirklich schade dass die Kinder eine kleine Konversation mit Ausländern nicht schätzen, sondern direkt nach Geld fragen :/ Ich hoffe stark, dass sich das auf Java nicht so verhält, sonst wird der Roadtrip in dieser Hinsicht wirklich nicht so genial.

Aber eines muss man den Leuten hier unten im Süden von Lombok lassen: die wissen sich zu helfen! Alle 20m hat man eine Tankstelle in Form von in Whiskeyflaschen abgefülltem Benzin :) Ich hab dann mal für 10 Flaschen getankt, woll?